HINTERGRÜNDE ZUR KRÄUTERWANDERUNG

 

2. Glyphosat und die Folgen für Umwelt und Natur

Wir wollen eine Landwirtschaft, die leckere und gesunde Lebensmittel für uns alle herstellt und im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Das Pflanzengift Glyphosat gefährdet Böden und Grundwasser, die menschliche Gesundheit und biologische Vielfalt. Deshalb setzen wir uns für den Glyphosat-Ausstieg ein. Eine Landwirtschaft ohne Glyphosat ist möglich.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete Pflanzengift. Glyphosat tötet erst alles Grün auf dem Acker, dann gelangt es in unsere Gewässer und Lebensmittel. Bei der Bewertung von Glyphosat sind sich die Experten allerdings nicht einig. Im März 2015 stufte die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Stoff als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ ein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) teilen diese Bedenken nicht. Die europäische Agrarlobby verhinderte mit Unterstützung der Bundesregierung den europaweiten Glyphosat-Ausstieg. Ende November 2017 haben die EU-Staaten entschieden, Glyphosat für fünf weitere Jahre zuzulassen.

Unsere Mindestforderungen unter den aktuellen Rahmenbedingungen:

  • Glyphosatanwendung in der Landwirtschaft sollte nur noch nach Genehmigung möglich sein.
  • Begrenzung der Anwendungen und Mengen sowie Abstandsauflagen in der Nähe von Gewässern und anderen sensiblen Gebieten.
  • Glyphosat darf nicht in der Vorerntebehandlung eingesetzt werden, damit sich die Glyphosat-Rückstände in Lebensmitteln schnell reduzieren.
  • Wir wollen den vollständigen Glyphosat-Ausstieg im öffentlichen Raum, auf Spielplätzen, im Wald und bei der Privatanwendung.
  • Transparente Zulassungsverfahren, in dem Finanzierung, Vergabe und Durchführung der Studien voneinander entkoppelt werden.

In letzter Konsequenz fordern die Grünen aber, dass die EU-Kommission das im EU-Recht verankerte Vorsorgeprinzip anwendet. Das heißt:

Solange seriöse Hinweise auf gesundheitliche Risiken im Raum stehen, darf Glyphosat nicht weiter auf dem Acker eingesetzt werden!